ANIMAL FARM - George Orwell

“Ich habe nur noch wenig zu sagen. Ich wiederhole bloß: denkt stets an eure Pflicht, dem Menschen und all seinem Tun feindlich gegenüberzustehen. Alles was auf zwei Beinen einhergeht, ist ein Feind. Alles was auf vier Beinen einhergeht oder Flügel hat, ist ein Freund. Und denkt auch daran, daß wir in unserem Kampf gegen den Menschen ihm nie gleichen dürfen. Auch wenn ihr ihn besiegt habt, verfallt nicht in seine Laster. Kein Tier darf je in einem Haus wohnen, oder in einem Bett schlafen, oder Kleider tragen, oder Alkohol trinken, oder Tabak rauchen, oder Geschäfte machen. Der Mensch hat nur schlimme Gewohnheiten. Und vor allem darf ein Tier nie seinesgleichen unterdrücken. Schwach oder stark, schlau oder schlicht,

 wir alle sind Brüder. Alle Tiere sind gleich.

Und jetzt, Genossen, will ich euch von meinem Traum der letzten Nacht erzählen.

Beschreiben kann ich euch diesen Traum nicht. Es war ein Traum von der Erde, so wie sie dereinst sein wird, wenn der Mensch verschwunden ist. Doch er erinnerte mich an etwas, das ich lange vergessen hatte. Vor vielen Jahren, als ich noch ein kleines Schweinchen war, da pflegten meine Mutter und die anderen Sauen ein altes Lied zu singen, von dem sie nur die Melodie und die ersten drei Worte kannten. In meiner Kindheit hatte ich diese Melodie auch gekannt, doch seitdem ist sie mir längst aus dem Sinn gekommen. Letzte Nacht jedoch kehrte sie mir im Traum zurück. Und nicht nur das, auch die Worte des Liedes kehrten zurück -

Worte, die, ich bin sicher, von den Tieren vor langer Zeit gesungen wurden und in der Erinnerung generationenlang entfallen waren. Dieses Lied, Genossen, will ich euch jetzt vorsingen. Ich bin alt und meine Stimme ist heiser, aber wenn ich euch die Melodie erst einmal beigebracht habe, werdet ihr es besser singen.“

Das Lied heißt: „TIERE ENGLANDS“

Old Major räusperte sich und begann zu singen. Seine Stimme war, wie er selbst gesagt hatte, heiser, aber er sang doch recht ordentlich, und die Melodie war mitreißend, ein Mittelding zwischen „Hänschenklein“ und „La Cucaracha“. Die Worte lauteten:

Neuübersetzung 9.2.2001 - ©Claudio de Ceola

 

         Tiere Englands, Tiere Irlands,           Reichtum, mehr als ihr erträumet,

        Tiere, alle, nah und weit,                    Gerste, Korn und Klee und Heu,

        Hört hier meine frohe Botschaft        Hafer, Bohnen, Mangoldwurzeln,

        Von eurer goldenen Zukunftszeit.      Erntet jeden Tag ihr neu.  

 

        Seid gewiß, der Tag wird kommen,      Hell erleuchten Flur und Felder,

        Wo der Tyrann Mensch muß geh’n,     Wasser rein und reichlich rinnt,

        Und auf den satten Erdenfluren                Mild und lieblich  Lüfte wehen,

        Werden nur noch Tiere steh’n.           Wenn die Freiheit einst beginnt.

 

        Nasenringe wird’s nicht geben,           Für diesen Tag werden wir kämpfen,

        Das Geschirr wird abgeschnallt,         Sterben wir auch, eh er naht;

        Bügel und Sporen werden rosten,       Jedes Tier, Ross, Kuh und Vogel

        Nie mehr eine Peitsche knallt.             Säen aus: „Der Freiheit Saat.“

 

 

Tiere Englands, Tiere Irlands,

Tiere, alle, nah und weit,

Kündet meine frohe Botschaft

Von der goldenen Zukunftszeit!

ALL RIGHTS RESERVED – ©CdeC

 

Eine Gesellschaft wird immer

dann totalitär, wenn ihre Struktur

offenkundig künstlich wird, das heißt,

wenn die herrschende Klasse ihre eigentliche

Funktion verliert und sich nur noch durch Gewalt

Oder Betrug an die Macht klammert.

George Orwell

 

Dies kann auch in Neuschreib- und Bürokraturdeutsch gelesen werden.

Die Schreibweise der Schlechtschreibreform von 2009 ist hervorgehoben.

Orwell erkennt bereits weitsichtig die Situation der

GLOURIOUS MASTERRACE und der EUROKOKKEN™ -

und BÜROKRATURKASTE™.

CdeC - 1999

 

Aus meinem Zyklus:

“MAGIC SPELLS ON THE GLORIOUS MASTERRACE”

“Zaubersprüche gegen die NEU-HERRLICHE HERRENRASSE“

 

Allen, die im Kampf für das Land ihr Leben gaben,

deren Fleisch und Gebein, deren Blut und Hirn die Erde düngt,

und all den Tausenden, die Noch ihr Leben geben müssen, damit das Land

 frei wird und alle Menschen es mit ihrer Hände Fleiß befruchten können –

ihnen allen widmen in Treue dieses Werk, die es schufen . . .

 

A todos los que cayeron y a todos los miles de hombres

que todavia han de caer en la lucha por la tierra, para hacerla libre

y que puedan fecundizarla todos los hombres con el trabajo de sus

proparias manos, tierra abonada con la sangre, los huesos, la carne

y el pensamiento de los que superion llegar al sacrificio –

dedican devotos el trabajo de esta obra los que lo hicieron . . .

 

Auf der Gedenktafel von

Diego  Rivera und seinen Mitarbeitern

in CHAMPINGO – MEXICO gelesen von

Claudio de Ceola